Porzellan

Im Atelier von Yafang Qi ist nichts einfach Porzellan. Jedes der kleinen und großen Unikate hat eine eigene Bedeutung.

So gibt es die Bedeutung der Zahlen wie die Anzahl der Symbole auf einer Schale: z. B. Eins steht für den Uranfang / Zwei für die Liebe / Drei für die gute Sache, das Leben, das Glück. Oder es gibt eine Symbolik der Motive: Eine Lotus-Blume steht für das Reine / Der Bambus steht für Klugheit und Freundlichkeit.

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Aber die Arbeiten von Yafang Qi beweisen einen spielerischen Umgang mit diesen jahrhundertealten Gesetzen chinesischer Porzellankunst. Bei ihr können beispielsweise Symbole aus der asiatischen Mythenwelt in Verbindung mit den alltäglichen Mythen des Kapitalismus treten; da trifft z. B. ein angebissener Apfel einer Computerfirma auf andere große Schöpfungen vergangener Jahrhunderte.

Wunderschöne Vasen sind mit dem Gesicht Mao Tse – Tungs dekorativ verziert, dem „großen Vorsitzenden“, der die gesamte chinesische Kunsttradition zerstören wollte. Eine der vielen künstlerischen Paradoxien in den erfolgreichen Werken von Yafang Qi.

Die Künstlerin arbeitet vorwiegend in der Porzellantechnik des Ash Glaze und des Bone China. Alle Skulpturen, Schalen und Gefäße werden von Hand modelliert und auf der Töpferscheibe frei gedreht. Dabei zeichnen sich die Arbeiten durch hauchdünne Wandungen aus, die schon bei Tageslicht ihre Lichtdurchlässigkeit verraten.

Im Gegensatz zu den meisten chinesischen Porzellanangeboten, die mit einfacher Oberglasur hergestellt werden, führt Yafang Qi ihre Malerei in der mehrschichtigen, zeitintensiveren, aber auch umweltfreundlicheren Unterglasur-Technik aus.

Traditionelle Farbtöne wie das Ochsenblut (steht für Stärke) oder die grau-blaue Ming-Farbe (steht für die biegsamen und klugen Eigenschaften des Bambus) wechseln sich dabei mit modernen Trendfarben ab, die für die schnelllebige Gegenwart stehen.